Liebe Mamas und Papas. Liebe Eltern.
Habt ihr gewusst, dass ich mich bereits in der kuscheligen warmen dunklen Höhle anfange zu bewegen - noch bevor ihr meine Bewegungen spüren und sehen könnt - nämlich schon ab der 8. Schwangerschaftswoche.
Neun Monate fiebert die Außenwelt mit bis sie mich endlich in die Arme bekommt, und ich bin natürlich auch ganz aufgeregt die Stimmen zu den Gesichtern zuzuordnen. Anfangs noch etwas schwer da ich noch nicht so gut sehen kann.
Deshalb wäre es voll fein, wirklich jeden Schritt anzusagen, da fällt es mir leichter die Orientierung zu behalten.
In den ersten Wochen gibt es nichts Schöneres als gehalten und gekuschelt zu werden, da der Übergang von einem dunklen warmen engen, in einen hellen kalten und weiten Raum schon einige Hürden mit sich bringt.
Ihr müsst wissen, dass ich mich in dem Fruchtwasser wie ein|e kleine|r Astronaut|in fühle - ohne Einwirkung der Schwerkraft - Bewegungen in alle Richtungen sind möglich [sofern es nicht zu eng wird].
Um diese sogenannte Schwerkraft schnellstmöglich kennenzulernen finde ich eine Spielewiese am Boden mit beispielsweise einer Krabbeldecke oder einem Buchstabenteppich am chilligsten.
Manchmal passiert es mir, dass ich sehr viel am Rücken liege und so schnell kann ich gar nicht schauen ist mein Kopf etwas abgeflacht.
Der Grund ist nämlich der ..meine Schädelknochen sind noch nicht verknöchert und können sich daher schnell und leicht verformen [diese Knochen schieben sich sogar übereinander während ich durch den Geburtskanal krache - der Wahnsinn oder?!]
Zusätzlich spielt die Tatsache noch mit, dass ich mich in den ersten Wochen wie ein hilfloser kleiner Käfer auf dem Rücken fühle, da ich noch keinen Schimmer habe, wie ich mich drehen soll.
Das Tollste an dieser ganzen Geschichte ist, dass sich in meinem Gehirn ein fixfertiger Plan befindet und dieser in den nächsten Monaten einfach so abgespielt wird.
Um das zu ermöglichen brauche ich einen flachen Untergrund, etwas Platz und vor allem Zeit.
Schritt für Schritt. [in der heutigen Welt oft eine kleine Herausforderung]
Wenn man mich beispielsweise vorzeitig hinsetzt - kann ich euch gleich sagen - finde ich den Boden nicht mehr so interessant - verständlich oder? - man sieht einfach viel mehr wenn man aufgerichtet wird
Das Problem ist, dass das leider nicht so prickelnd für meine Wirbelsäule ist, da die Muskulatur Zeit und eigenständige Bewegungen braucht um sich aufzubauen, damit mein kleiner Körper [Knochen und Gelenke] gut gestützt werden kann.
Und ihr kennt dieses Gefühl sicherlich...dieses eine Gefühl wenn man Dinge selber geschafft hat!...es ist toll!
Deshalb die große Bitte...dreht mich sobald ich geschlüpft bin - so oft wie möglich - im wachen Zustand - auf den Bauch - mehrmals am Tag - abwechselnd über die rechte und linke Seite.
Manchmal kann es sein dass ich keine Lust habe und zu raunzen beginne [schwer zu glauben aber es ist manchmal ganz schön anstrengend den Kopf gegen die Schwerkraft zu heben - da kann einem die Puste schnell ausgehen] - in diesem Fall einfach später nochmal probieren!
Wenn ich die Bauchlage von Anfang an kennen lerne finde ich sie später überhaupt nicht mehr doof und die Stützaktivität wird fokussiert und in den späteren Monaten lerne ich daraus das Krabbeln.
Lange Rede kurzer Sinn...in den ersten Wochen ist die Bauchlage [im wachen Zustand !] genau so wichtig wie die Rückenlage.
Gleichberechtigung nennt man das heutzutage.
Und noch ganz wichtig und wertvoll - ich bin wirklich ein kleines Wunder...mit viel Liebe, Zeit, Geduld und Raum schaffe ich Dinge aus eigener Kraft. [beispielsweise aus der Bauchlage später das Krabbeln, aus der Rückenlage infolge das Sitzen und in Seitenlage werden die Muskeln gekräftigt, die ich später fürs Laufen brauche]
Jeder von uns ist einzigartig und besonders. Jeder von uns hat sein eigenes Tempo.
Jeder von uns hat gute und nicht so gute Tage.
Jeder von uns ist ein kleines Wunder.