Wie versprochen bekommt ihr nähere Informationen zu Endometriose, Ovarialzysten und Myome. [vereinfacht, kurz & knackig] - Endometriose
Endometriose leitet sich von Endometrium, der Gebärmutterschleimhaut, ab. Aus noch unerklärlichen Gründen [Theorien gibt es viele] findet man Teile dieser Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter, wie beispielsweise im Darm auf den Eierstöcken oder auch auf Leber und Nieren.
Diese Schleimhäute bauen sich ebenfalls hormonell auf und "bluten ab". Dadurch kommen die betroffenen Organe unter Stress - krampfen, schmerzen, verkleben und vernarben. In den meisten Fällen wird die Antibabypille verschrieben, da dadurch der Aufbau des Endometriums verhindert wird. Ovarialzysten-Zysten auf den Eierstöcken entstehen durch Reibung - beispielsweise durch Spannung der umliegenden Dünndarmschlingen. Der Eierstock schützt sich - bildet eine Blase, welche mit Flüssigkeit gefüllt ist. So entsteht ein angenehmer Polster und die Reibung wird abgefangen.
Je mehr Reibung beziehungsweise je länger diese besteht, desto größer der Polster, desto größer die Blase, desto größer die Zyste. Verschwindet die Reibung bessert sich die Lage. Aus diesem Grund hört man oft, dass Zysten kommen und gehen. [...gut vergleichbar mit der Entstehung einer Blase am Fuß durch Schuhwerk]
Wenn eine Zyste operativ entfernt wird, passiert dies laproskopisch [durch kleine Schnitte] und die Zyste oder Zysten werden aufgestochen. Die Ursache [Spannung] wird nicht behoben.
Myome - Bei einem Myom handelt es sich um überschüssiges Muskelgewebe [Muskeltumor]. Dieser kann nach außen oder nach innen in die Gebärmutter wachsen. Wenn unser Körper ein Myom nach innen erkennt, ist das befruchtete Ei [welches mittlerweile ein großer Zellhaufen ist] verwirrt, da es glaubt das Kinderzimmer ist bereits besetzt. Somit ist die Einnistung erschwert. Wenn ein Myom nach außen wächst, sucht es sich den Weg des geringsten Widerstandes, drückt auf andere umliegenden Organe und beeinträchtigt somit deren Beweglichkeit und Funktion.
Durch viszerale Behandlungsmethoden werden Spannungszustände der Organe und Verklebungen der umliegenden Strukturen gelöst.
Wie ihr vielleicht schon in vorigen Beiträgen [Teil IV und V] gelesen habt, legen bereits Spermien und Eizellen eine ordentlichen Strecke zurück. In den Eierstöcken befinden sich von Geburt an alle Eizellen. Ab der Pubertät wächst Monat für Monat, eines nach dem anderen heran und springt - der Eisprung.
Während der ersten Zyklushälfte [Zeit vor dem Eisprung] baut sich in der Gebärmutter die Schleimhaut auf - das Kinderzimmer für die befruchtete Eizelle wird vorbereitet. Wenn die freigesetzte Eizelle von einem Spermium gefunden wird, verschmelzen diese und wandern über den Eileiter in die Gebärmutter. Für eine Einnistung ist eine optimal aufgebaute Schleimhaut [Endometrium] nötig. Das Kinderzimmer für die nächsten neun Monate muss fertig sein. Kuschelig und warm.
Wenn beispielsweise die Gebärmutter "verzogen" ist oder von der anatomisch vorgegebenen Lage abweicht kann sich die Schleimhaut nicht optimal aufbauen und somit die Einnistung erschweren. Gründe dafür können Spannungen der umliegenden Organe [Eierstöcke, Eileiter, Base, Dickdarm, Dünndarm] sein. Ihr könnt euch das so vorstellen: Unsere Organe sind an den Knochen befestigt und stützen sich alle gegenseitig.
Alleine durch die Füllung und Leerung von Blase und Dickdarm, kommt es zu Bewegungen, denen die Gebärmutter folgen muss. Wenn es zu einer Spannung kommt, kann eine umliegende Struktur an der Gebärmutter ziehen und somit deren Lage verändern. Mit diesem Beispiel wird die Wechselwirkung zwischen unseren Organen und dem Bewegungsapparat deutlich. [Zeichnung]
Dadurch können folgende Symptome auftreten.
Eine Entspannung der Organe, und deren Wechselwirkungen zu unserem Bewegungsapparat werden durch die viszerale Therapie bestmöglich behandelt. In meinem nächsten Babytalk-Beitrag geht es nochmals um das Thema Kinderwunsch. Endometriose, Myome und Ovarislzysten dürfen im Rampenlicht stehen.
Bild und Text: Physiotherapie für Groß und Klein || Daria Seitl-Huber
Die Zeichnung zeigt eine sehr vereinfachte Darstellung der Organe [Blase, Gebärmutter, Dickdarm].
Liebe Mamas und Papas. Liebe Eltern. Liebe Alle.
Ein neuer Ohrwurm summt in meinem Kopf. Wer kennt dieses Lied? Zeigt her eure Füße. Zeigt her eure Schuh...Barfuß. Ohne Schuhe. Wisst ihr wie toll das ist?! Mittlerweile bin ich 13 Monate alt und ich hatte noch nie Socken an. Okay das ist vielleicht übertrieben...wenn es wirklich kalt ist und ich Handschuhe brauche, habe ich auch Socken an.
Manchmal sind meine Zehen und Finger etwas kühler - mein Gegenüber ist besorgt und so schnell kann ich gar nicht schauen, werden mir Socken angezogen. Dies sagt jedoch nichts über meine Körpertemperatur aus. Das hat damit zu tun, dass diese Körperteile am weitesten weg sind von unserem Motor - dem Herz. Sobald sich meine Füße und Zehen frei bewegen, wird die Durchblutung angeregt und die kleinen Füßen werden warm. Probiert es aus.
Der Griff in den Nacken zeigt euch, ob uns tatsächlich kalt ist - meistens ist es dort immer kuschelig warm! Falls nicht, brauche ich einfach ein zusätzliches Leibchen oder eine dickere Hose - keine Socken! Schaut mir einfach einmal ganz genau zu, wenn ich auf einer Krabbelmatte liege - ohne Socken. Meine Füße und vor allem die Zehen bewegen sich viel mehr - nicht nur die Durchblutung wird angeregt, sondern auch die Beweglichkeit der Füße steigt. Immerhin gibt es 26 Knochen, 27 Gelenke, 60 Muskeln und über 100 Bänder - ein komplexer Baukasten, welcher beweglich ist und leider viel zu oft durch falsches Schuhwerk oder enge Socken begrenzt und eingeengt wird.
Hinzu kommt, dass es über 1.700 Nervenendigungen in den Füßen gibt. Bekommt ein Nerv keine Reize ruht er sich aus und zieht sich zurück. Der Fuß fühlt sich in einem Socken, wie eine Hand, welche ständig in einem Handschuh steckt. Das heißt, meine nackigen Füße melden meinem Gehirn immer wieder Neuigkeiten. Die Körperwahrnehmung und der Tastsinn können sich somit optimal entwickeln. Ein weiteres Highlight von uns Barfußbabys ist, dass wir immer und überall rutschfest sind. [sofern der Boden nicht nass ist]
Die Rutschfestigkeit spielt vor allem eine Rolle in der motorischen Entwicklung - mehr Halt, wenn wir versuchen vorwärts zu kommen. Schuhe sind entwickelt worden um die Füße vor Kälte, Hitze und Verletzungen zu schützen - nicht um zu stützen! Dafür gibt es die Fußmuskulatur. Lange Rede, kurzer Sinn. An alle Babys da draußen - SOCKEN AUSZIEHEN, STRUMPFHOSE ABSCHNEIDEN UND FÜSSE KENNEN LERNEN.
Falls ihr mehr über die Fußentwicklung, Fußfehlstellungen und das richtige Schuhwerk wissen wollt - meldet euch einfach.
Liebe Mamas und Papas. Liebe Eltern. Liebe Alle.
Heute bin ich gerade einmal acht Tage alt und war das erste Mal bei einer Physiotherapeutin. Es war super angenehm. Zwischendurch brauchte ich immer wieder eine Pause. Da habe ich mich kurz bemerkbar gemacht, mit meinen Liebsten gekuschelt und dann ging es mit der Behandlung weiter.
Viszerale und Cranio Sacrale Therapie bei Babys. Was genau dahinter steckt ist beeindruckend und teilweise auch schwer es sich vorzustellen. Wie ihr vielleicht schon im ersten Babytalk gelesen habt, schieben sich bei der Geburt die einzelnen Schädelknochen übereinander - bis zu 2,5 Zentimeter. Dieser Vorgang zeigt uns, dass der Kopf alles andere als ein starres System ist.
Zwischen den einzelnen Schädelknochen gibt es Löcher, welche die verschiedensten Durchtrittstellen für Nerven und Gefäße bilden. Wenn während dem Zusammenschieben oder Auseinanderschieben etwas „nicht so geschmeidig“ läuft kann ein Nerv beleidigt werden. Einer dieser Nerven ist für die Hals- und Nackenmuskulatur zuständig. Wenn es hier zu einem Ungleichgewicht kommt entwickle ich ganz schnell eine Lieblingsseite und habe Schwierigkeiten meinen Kopf in eine Richtung zu drehen. Da kann man schnell auch einmal glauben, dass mir beispielsweise eine Brust nicht schmeckt - obwohl es an der eingeschränkten Kopfdrehung liegt und eine bestimmte Seite für mich einfach gemütlicher ist.
Ein weiterer Nerv ist für das Schlucken und Saugen zuständig. Da kann es schon einmal passieren, dass mir die Kraft beim Trinken ausgeht, bevor mein kleines Bäuchlein voll ist - egal ob Brust oder Flasche. Zwei Gefäße sind für den Zufluss und Abfluss des Blutes im Kopf zuständig. Wenn es hier zu einer Verengung kommt, staut es sich und Kopfschmerzen sind die Folge.
Das kennen sicherlich einige von euch. Zu guter Letzt gibt es den zehnten Hirnnerv [N. vagus], der unter anderem den Magen-Darm-Trakt versorgt. Das heißt, wenn dieser Nerv gestresst wird, weil seine Bahn nicht ganz frei ist, kommt es vermehrt zu Verdauungsbeschwerden. [Winde, Verstopfung, Durchfall]
Viszerale beziehungsweise CranioSacrale Therapie ist super unterstützend für den Start ins Leben und zusätzlich erfährt man hilfreiche Inputs im Hinblick auf das Handling sowie die motorische Entwicklung. Ich empfehle es wirklich jedem frisch Geschlüpften. Zwei bis drei Einheiten.
Heute geht es um die wundervollen männlichen Geschöpfe mit ihren unendlich vielen Spermien, welche jeden Tag aufs Neue produziert werden. [Im Gegensatz zu den einzigartigen bewundernswerten Frauen, die bereits mit einer biologischen Uhr auf die Welt kommen...das heißt eine gewisse Anzahl von Eiern macht es sich im Eierstock gemütlich und eines nach dem anderen springt jedes Monat bis es keine mehr gibt]
Gaaaanz früher war also ein Teil von mir in einem Samenfaden und der andere Teil im Eierstock - jeder Teil für sich beginnt die Reise im jeweiligen Geschlecht. Der Start beginnt in den Hoden - dort befinden sich Spermien|Samenzellen [nackt und ohne Funktion] - das genetische Material. In einer Flüssigkeit fließen sie von dort in den angrenzenden Nebenhoden um den Motor eingebaut zu bekommen - den beweglichen Schwanz - sie können schwimmen.
Von dort aus geht es im Samenleiter - welcher in einem Muskel eingekuschelt ist [M. Cremaster] - über das Schambein durch den Leistenkanal ins kleine Becken über die Blase nach hinten zum Blasengrund. Dort befinden sich die Samenbläschen - eine Jausenstation für die fleißigen Schwimmer. Von dort aus weiter in die Prostata wo eine alkalische Flüssigkeit zugemischt wird. Diese Flüssigkeit ist essenziell für das Überleben im sauren Milieu der Vagina.
Zum Abschluss geht es über die Harnröhre nach draußen. Ein wahnsinniger komplizierter langer Weg - inklusive Rückwärtssalto. Der Beginn eines Marathons mit Millionen von Teilnehmern. Auf dem Bild kann man die Strecke nochmals verfolgen. [vereinfacht dargestellt] Dysbalancen im Becken. Verengungen des Leistenkanals. Hodenhochstand. Spannungen der umliegenden Organe [Blase|Prostata|Dünndarm|Dickdarm]. Übergewicht. Stress. Hormonelle Veränderungen. All diese Dinge können für Hürden in Sachen Kinderwunsch sorgen.
Abgesehen von der emotionalen und psychischen Belastung. Im Rahmen einer Viszeralen Therapie werden Verklebungen gelöst und Faszien mobilisiert. Dadurch bekommen Organe, Knochen und Gelenke mehr Bewegungsfreiheit. Dadurch verbessert sich die Durchblutung und deren Funktion - den Körper wieder in ein Gleichgewicht - in eine Homöostase bringen. Eine ergänzende Therapiemethode zur Unterstützung eines Kinderwunsches - ein kleiner Bereich der Physiotherapie. Kinderwunsch. Ein intimes und sensibles Thema. Jedoch kein Tabuthema.
Ihr Lieben - in meinem vierten Teil des BabyTalks geht es um ein etwas sensibleres und intimes Thema - dem Kinderwunsch - Schwangerschaftstest negativ. Ein weiteres Monat vergeht. Zwei Monate vergehen. Der nächste Zyklus beginnt. Negativ. Ein halbes Jahr vergeht...zwei Jahre sind vergangen und noch immer nicht schwanger...rund herum bringt der Storch gefühlt ein Baby nach dem anderen und man fühlt sich alleine.
Fragen im Familien- und Freundeskreis häufen sich..."Jetzt wird es dann langsam Zeit für Enkelkinder!" - "Kein Alkohol? Bist du endlich schwanger?" - "Hochzeit. Haus. Jetzt fehlen nur noch die Kinder"...in Gedanken versunken und in der Gefühlsspirale mitten drinnen. Besuche beim Frauenarzt|Frauenärztin und Kinderwunschzentren. Endometriose. Myome. Zysten. Polyzystisches Ovar-Syndrom.
Fachausdrücke die im Hals stecken bleiben, verunsichern und einem den Boden unter den Füßen wegreißen können. Erzählt man es seiner Familie - den Freunden - oder behält man es für sich? Unzählige Fragen fliegen im Kopf herum. Zuerst möchte ich euch einen ganz wichtigen Punkt ans Herz legen...pro Zyklus gibt es eine Wahrscheinlichkeit von etwa 25%, dass es zu einer Schwangerschaft kommt...nicht nur das sich das befruchtete Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, sondern auch ob eines der 30-60 Millionen Spermien das gesprungene Ei erreicht.
Ab einer Menge von 5 Millionen Spermien spricht man von einer Unfruchtbarkeit - obwohl man nur einen einzigen Samenfaden braucht. Auch wenn Einige von euch innerhalb der ersten drei bis sechs Zyklen einen positiven Test in den Händen halten dürfen - schreibe ich mit einer Gewissheit das jeder von uns ein kleines Wunder ist.
Die Produktion der Spermien. Der weibliche Zyklus. Die Befruchtung. Der Weg in die Gebärmutter. Die Einnistung. Das Heranwachsen. Informationen welche den BabyTalk sprengen würden, dennoch sehr wichtig sind um die Hintergründe zu verstehen wieso es manchmal einfach nicht klappen will. Mit dem Ei und der Gebärmutterschleimhaut wird die Frau in den Mittelpunkt gestellt und die Auswirkungen der Spermienqualität werden manchmal in den ersten Gedanken vergessen.
Die Message dahinter - wenn es zu Schwierigkeiten kommt ist es besonders wichtig als Paar zusammenzuhalten. Angst, Verzweiflung und Zorn offen ansprechen, ohne jemanden zu werten oder zu "beschuldigen". Wenn einem das Reden nicht so liegt oder sich Schamgefühl dahinter versteckt, findet man einen anderen Weg sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Und denkt an die 25% - wir Babys sind ein Wunder. Wenn ihr euch jetzt fragt was genau Physiotherapie mit einem Kinderwunsch zu tun hat beziehungsweise was es für unterstützende und ergänzende Möglichkeiten gibt, bringen die nächsten Beiträgen mehr und mehr Klarheit.
Liebe Mamas und Papas. Liebe Eltern.
Die Blase ist voll. Eine Dusche wäre wieder einmal angebracht. Der Magen schreit nach einer warmen Mahlzeit. Die vielen kleinen Bodys müssen in die Waschmaschine und dann gibt es mich auf dem Arm - schlafend, neugierig schauend oder vielleicht schreiend weil mein Tag heute nicht so prickelnd verläuft. Was macht man in so einer Situation? Einfach auf den Boden vor die Klotüre, in einen Laufstall, ins Tragetuch oder doch schnell in ein Lauflernwagen stecken?
Von meinen Vorfahren weiß ich, dass dieses sogenannte Lauflernwagerl extrem toll war - je bunter desto besser - je mehr Musiktöne desto lauter und aufregender. Das Licht der Welt erblicken und sobald der Kopf selber gehalten wird, ab in die Senkrechte und auf die Plätze lauf loooos - stehen|laufen ohne hartes Muskeltraining was will Baby mehr? Leider sind einige meiner damaligen Babyfreunde kurz danach im Spital gelandet.
Durch die Rollen kommt es zu einer Beschleunigung und somit einer hohen Verletzungsgefahr - die Arme sind eingeschränkt und können den Körper somit nicht abfangen! Zusätzlich habe ich Fotos gesehen - Lauflernwagerl in Action. Zu dieser Zeit dürfte der tänzelnde Zehenspitzengang in Mode gewesen sein - langanhaltende unkoordinierte Bewegungsversuche um nach vorne zu kommen - eine Spitzfußhaltung wird zur Gewohnheit und die Tiefenwahrnehmung der Fußsohle bleibt aus.
Wirbelsäule und Hüftgelenke werden durch das passive Hineinsetzen gestaucht. Lendenwirbelsäule hängt im Hohlkreuz. Dadurch muss die Brustwirbelsäule ausgleichen und formt einen Buckel. Und so schnell baumeln wir passiv in den Gelenken, welche in unseren jungen Monaten noch ganz viel Muskelarbeit brauchen um physiologisch gestützt zu werden. [siehe Babytalk I]
Da wir kleinen Zwerge und Zwerginnen nicht mit einem voll stark ausgebildeten Haltungshintergrund geboren werden hängen wir zusätzlich oft schief drinnen - wie ein Kipferl und die ersten Asymmetrien in unserer Statik bekommen den Startschuss. [Schulterhochstand|skoliotische Abweichungen der Wirbelsäule|Beckenschiefstand|funktionelle Beinlängendifferenz - natürlich gibt es dafür auch andere Ursachen]
Das Gleichgewicht betreffend machen wir in dieser Hinsicht ebenfalls absolut keine Fortschritte, da wir in diesem Wägelchen begrenzt werden und somit muss die dafür vorgesehene Muskulatur nicht aktiviert werden. Alleine - ohne Unterstützung - kann ich erst gehen wenn das Gleichgewicht auch gefordert beziehungsweise gefördert wird. Dieses Babygerät [beispielsweise Gehfrei] hemmt mich in der motorischen Entwicklung. Eigenbewegung im Drehen und der Fortbewegung fehlen mir. Entwicklungsschritte werden dadurch übersprungen und mir weggenommen. Spätfolgen in der Körperhaltung und der Fußstellung gibt es als Sahnehäubchen oben drauf. Auch wenn es viel anstrengender und manchmal auch vielleicht frustrierend ist, sich aus eigener Kraft aufzurichten, ist es umso schöner!
Mein Selbstwert wird gestärkt und ein stolzes Lächeln lässt jedes Herz höher schlagen. [siehe Babytalk I]
Boden. Spielewiese. Tragetuch. Laufstall. Alles tolle Alternativen. Ich würde mich freuen, wenn dieser Beitrag geteilt wird, da es teilweise immer noch empfohlen wird. Jeder Elternteil will natürlich nur das Beste für die Sprösslinge - leider ist nicht alles "gut" was man auf dem Markt finden kann.
Bewegung|Sport|Training in der Schwangerschaft. Liebe werdende Mamas und Papas. Liebe werdende Eltern.
Heute möchte ich euch gerne erzählen wie es mir in der kuscheligen warmen Höhle [im Bauch] geht, wenn sich meine Mama bewegt - egal auf welche Art und Weise. [Gehen, Laufen, Nordic Walken, Yoga, Zumba, Gymnastik, Fitnesscenter,...]
Bekomme ich Angst rauszufallen? Erblicke ich zu früh das Licht der Welt? Werde ich zu viel durchgeschüttelt? Erreicht mich zu wenig Sauerstoff, wenn Mama aus der Puste ist? Manchmal bekomme ich nämlich mit, wie einzelne Köpfe, bei solchen Fragestellung, kurz vorm Zerbrechen sind...natürlich verständlich...unterschiedliche Informationen von den verschiedensten Quellen und zusätzlich oftmals gesellschaftliche Erwartungen an Schwangere.
Natürlich spielt der erste Blick auf die zwei aufleuchtenden Teststreifen oder der erste Arztbesuch eine Rolle - ein Schwall an positiven und manchmal auch erstmals negativen Gefühlen - zu diesem Zeitpunkt ist der Gedanke an Sport und Bewegung nicht unbedingt im Vordergrund. Vorweg möchte ich euch mitteilen, dass jegliche Art von Bewegung in der Schwangerschaft [sofern es keine Komplikationen|Kontraindikationen gibt] gesund und vor allem wichtig ist.
Um die Hintergründe zu erklären muss ich von ganz vorne beginnen...Nachdem mich endlich ein Spermium gefunden hat [Liebe auf den ersten Blick] verschmelzen wir und wobbeln tanzend im Eileiter Richtung Gebärmutter, dem vorbereiteten Kinderzimmer mit aufgebauter dicker kuscheliger Schleimhaut - perfekt fürs Einnisten. Ab diesem Zeitpunkt kommt es bereits zu einigen hormonellen Veränderung im Körper. Sogenannte „Weichmacher“ [Gestagen und Relaxin] beeinflussen Bänder, Sehnen und Gelenke. Vor allem soll sich das Becken ein wenig lockern und somit einen größeren Umfang hergeben damit ich da auch wirklich durch passe - unabhängig davon ob ich vaginal oder durch die Bauchdecke [Kaiserschnitt] das Licht der Welt erblicke - körperliche Veränderungen sowie die Belastung auf den Beckenboden sind in beiden Fällen gleich.
Durch diese körperlichen Veränderungen wird der Bewegungsapparat instabiler und verletzungsanfälliger. Übungen für die Stabilisierung der Gelenke sowie ein moderates Muskeltraining für die Gewebestraffung und Kräftigung des Rückens wäre dadurch absolut super. Und welche Vorteile habe ich dadurch? Durch das Schaukeln im Bauch werden meine Sinnesorgane gefördert - vor allem das Gleichgewicht.
Wahnsinn dass das bereits im Bauch passiert oder? Weiters wird das Herzkreislaufsystem angekurbelt und somit mehr sauerstoffreiches Blut durch den Körper gepumpt - also auch zu mir in meine Höhle. Für meine Mama gibt es natürlich auch einige Vorteile welche ich jetzt kurz und knapp aufliste - ansonsten findet der Text nie ein Ende.
Bewegung|Sport|Training ist wichtig - genauso wichtig sind die Pausen dabei und ausreichend Flüssigkeit - Wasser. Wasser geht und braucht man immer. Grob geschätzt ist die empfohlene durchschnittliche Wassermenge 2,5 Liter pro Tag und während der 9 Monate freue ich mich besonders über einen weiteren Liter! [3,5 Liter Wasser]
So jetzt habe ich euch vorerst genug vollgetextet. Die Länge von diesem BabyTalk verrät, dass es sich dabei um ein sehr umfangreiches Thema handelt. Wenn ihr mehr wissen wollt oder Fragen habt - schaut einfach bei Physiotherapie für Groß und Klein vorbei. Die zwei wichtigsten Dinge. Sportliche Betätigung mit dem Arzt abklären und solange ihr euch wohlfühlt geht es mir in der Bauchhöhle auch gut.
Liebe Mamas und Papas. Liebe Eltern.
Habt ihr gewusst, dass ich mich bereits in der kuscheligen warmen dunklen Höhle anfange zu bewegen - noch bevor ihr meine Bewegungen spüren und sehen könnt - nämlich schon ab der 8. Schwangerschaftswoche.
Neun Monate fiebert die Außenwelt mit bis sie mich endlich in die Arme bekommt, und ich bin natürlich auch ganz aufgeregt die Stimmen zu den Gesichtern zuzuordnen. Anfangs noch etwas schwer da ich noch nicht so gut sehen kann.
Deshalb wäre es voll fein, wirklich jeden Schritt anzusagen, da fällt es mir leichter die Orientierung zu behalten.
In den ersten Wochen gibt es nichts Schöneres als gehalten und gekuschelt zu werden, da der Übergang von einem dunklen warmen engen, in einen hellen kalten und weiten Raum schon einige Hürden mit sich bringt.
Ihr müsst wissen, dass ich mich in dem Fruchtwasser wie ein|e kleine|r Astronaut|in fühle - ohne Einwirkung der Schwerkraft - Bewegungen in alle Richtungen sind möglich [sofern es nicht zu eng wird].
Um diese sogenannte Schwerkraft schnellstmöglich kennenzulernen finde ich eine Spielewiese am Boden mit beispielsweise einer Krabbeldecke oder einem Buchstabenteppich am chilligsten.
Manchmal passiert es mir, dass ich sehr viel am Rücken liege und so schnell kann ich gar nicht schauen ist mein Kopf etwas abgeflacht.
Der Grund ist nämlich der ..meine Schädelknochen sind noch nicht verknöchert und können sich daher schnell und leicht verformen [diese Knochen schieben sich sogar übereinander während ich durch den Geburtskanal krache - der Wahnsinn oder?!]
Zusätzlich spielt die Tatsache noch mit, dass ich mich in den ersten Wochen wie ein hilfloser kleiner Käfer auf dem Rücken fühle, da ich noch keinen Schimmer habe, wie ich mich drehen soll.
Das Tollste an dieser ganzen Geschichte ist, dass sich in meinem Gehirn ein fixfertiger Plan befindet und dieser in den nächsten Monaten einfach so abgespielt wird.
Um das zu ermöglichen brauche ich einen flachen Untergrund, etwas Platz und vor allem Zeit.
Schritt für Schritt. [in der heutigen Welt oft eine kleine Herausforderung]
Wenn man mich beispielsweise vorzeitig hinsetzt - kann ich euch gleich sagen - finde ich den Boden nicht mehr so interessant - verständlich oder? - man sieht einfach viel mehr wenn man aufgerichtet wird
Das Problem ist, dass das leider nicht so prickelnd für meine Wirbelsäule ist, da die Muskulatur Zeit und eigenständige Bewegungen braucht um sich aufzubauen, damit mein kleiner Körper [Knochen und Gelenke] gut gestützt werden kann.
Und ihr kennt dieses Gefühl sicherlich...dieses eine Gefühl wenn man Dinge selber geschafft hat!...es ist toll!
Deshalb die große Bitte...dreht mich sobald ich geschlüpft bin - so oft wie möglich - im wachen Zustand - auf den Bauch - mehrmals am Tag - abwechselnd über die rechte und linke Seite.
Manchmal kann es sein dass ich keine Lust habe und zu raunzen beginne [schwer zu glauben aber es ist manchmal ganz schön anstrengend den Kopf gegen die Schwerkraft zu heben - da kann einem die Puste schnell ausgehen] - in diesem Fall einfach später nochmal probieren!
Wenn ich die Bauchlage von Anfang an kennen lerne finde ich sie später überhaupt nicht mehr doof und die Stützaktivität wird fokussiert und in den späteren Monaten lerne ich daraus das Krabbeln.
Lange Rede kurzer Sinn...in den ersten Wochen ist die Bauchlage [im wachen Zustand !] genau so wichtig wie die Rückenlage.
Gleichberechtigung nennt man das heutzutage.
Und noch ganz wichtig und wertvoll - ich bin wirklich ein kleines Wunder...mit viel Liebe, Zeit, Geduld und Raum schaffe ich Dinge aus eigener Kraft. [beispielsweise aus der Bauchlage später das Krabbeln, aus der Rückenlage infolge das Sitzen und in Seitenlage werden die Muskeln gekräftigt, die ich später fürs Laufen brauche]
Jeder von uns ist einzigartig und besonders. Jeder von uns hat sein eigenes Tempo.
Jeder von uns hat gute und nicht so gute Tage.
Jeder von uns ist ein kleines Wunder.